Das Einschleppen unerwünschter Arten sowie der stark zunehmende Bewuchs auf Schiffen, das so genannte Biofouling, scheint ein zunehmend ernstes Problem in Australien, Neuseeland und möglicherweise auch anderen Teilen der südlichen Ozeane zu sein. Auf der Webseite des neuseeländischen „Ministry for Primary Industries“ (mpi.govt.nz) heißt es dazu: „Meeresschädlinge und -krankheiten, die über Schiffsrümpfe nach Neuseeland eingeschleppt werden (Biofouling), stellen eine Bedrohung für unsere Meeresumwelt und Ressourcen dar. Alle Schiffe, die in Neuseeland ankommen, müssen vor ihrer Ankunft ein Bewuchsmanagement nachweisen.“ Ganz ähnlich ist die Haltung in Australien, wo seit Juni 2022 strenge Vorschriften zum Verbot von Biofouling gelten. Diese verlangen, dass Schiffsbetreiber die Umsetzung „proaktiver Managementpraktiken“ in Bezug auf den Bewuchs nachweisen müssen und dass die Behörden den Schiffsrumpf inspizieren und inakzeptablen Bewuchs falls notwendig „managen“, also vermutlich auf Kosten der Schiffseigner schon auf See entfernen lassen können.

Diese Vorschriften werden strikt umgesetzt, wie sich im Dezember 2022 und Januar 2023 zeigte, als zwei Kreuzfahrtschiffen – der Viking Orion und der Coral Princess – die Einfahrt in neuseeländische und australische Häfen und Küstengewässer verweigert wurde. Bei der Viking Orion wurde das Problem des Biofoulings im Hafen von Wellington festgestellt. Dem Schiff wurde daraufhin untersagt, wie eigentlich geplant Christchurch und Dunedin sowie Hobart auf Tasmanien anzulaufen. Bevor das Schiff schließlich in den Hafen von Adelaide gelassen wurde, musste es von Tauchern, die von den australischen Behörden beauftragt waren, vom Unterwasserbewuchs befreit werden: „Das Schiff muss sich einer Rumpfreinigung unterziehen, um den Bewuchs zu entfernen und zu verhindern, dass potenziell schädliche Meeresorganismen eingeschleppt werden“, erklärte die australische Fischereibehörde in einem Statement. Im Fall der Coral Princess mussten eine Kreuzfahrt durch den Milford Sound und ein Zwischenstopp in Port Chalmers abgesagt werden, nachdem Schnecken auf dem Schiffsrumpf gefunden worden waren.

Vielleicht geringer im Ausmaß, aber ebenso bemerkenswert ist das Fouling-Problem der Teilnehmer des „Golden Globe Race“, die im Südpolarmeer segeln und durch übermäßigen Unterwasserbewuchs auf ihren Yachten dramatisch verlangsamt werden. Auch hier sind herkömmliche Antifouling-Anstriche ganz offensichtlich überfordert.

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